Veranstaltung: | 44. Bundesmitgliederversammlung |
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Tagesordnungspunkt: | 11.1. Wahl Sprecher*in (quot.) |
Antragsteller*in: | Emily Kraft (campus:grün köln) |
Status: | Eingereicht |
Eingereicht: | 03.12.2021, 01:15 |
B4: Emily Kraft
Selbstvorstellung
Liebe Mitstreiter*innen im Kampf gegen Neoliberalismus, Verwertbarkeitslogik und Kapital,
es sieht so aus, als bekäme Deutschland nächste Woche eine neue Regierung, bestehend aus SPD, den Grünen und der FDP. Das bietet einerseits die Chance einer größeren Einflussnahme unseres Verbandes über die Grüne Partei. Vieles wird sich tun: So waren unsere Kämpfe für die Abschaffung des menschenunwürdigen „Transsexuellengesetz“ und des Symbolbilds patriarchaler Unterdrückung - § 219a StGB – bereits erfolgreich. Andererseits gilt es, das sich anbahnende neoliberale Elend abzuwenden: Es steht zwar eine BAföG-Reform endlich in Aussicht, diese sollten wir allerdings ebenfalls kritisch begleiten, sodass zumindest die Versprechen aus dem Koalitionsvertrag tatsächlich umgesetzt werden. Doch der Kampf ist auch hier nicht vorbei: Langfristig streben wir einen elternunabhängigen, leistungs- und altersunabhängigen Vollzuschuss für alle Student*innen an.
Die Situation der wissenschaftlichen Mitarbeiter*innen an Hochschulen bleibt – mangels Abschaffung des Wissenschaftszeitvertragsgesetzes – weiterhin prekär, aufgrund von Kettenbefristungen und der vorherrschenden Verwertbarkeitslogik. Es steht außerdem noch eine Verhandlungsrunde mit der Tarifgemeinschaft der Länder an, in der es gilt, einen TVStud zu erkämpfen, um endlich auch für studentische Hilfskräfte finanzielle Planbarkeit und Sicherheit zu erreichen, sodass diese nicht – wie aktuell vielerorts – auf die Erhöhung des Mindestlohns warten müssen.
All diese Themen möchte ich im kommenden Jahr gerne stellvertretend für Campusgrün in der Öffentlichkeit und gegenüber der grünen Partei nach außen tragen und bewerbe mich daher als Bundessprecher*in.
Ich möchte dabei erreichen, dass Campusgrün die Ansprechpartnerin von Bündnis 90/Die GRÜNEN im Themenbereich Hochschule wird – denn genau so sollte es sein! Hochschulpolitik darf nicht mehr an der größten Gruppe der Hochschulangehörigen – den Student*innen – vorbei gemacht werden!
Ich möchte auch daran arbeiten, dass unsere Positionen auch in der Öffentlichkeit mehr zur Kenntnis genommen werden und dazu unsere Präsenz in den sozialen Medien weiter ausbauen. Während der Pandemie sind wir Student*innen zu oft auf der Strecke geblieben, die Probleme nahezu aller gesellschaftlicher Gruppen wurden öffentlich diskutiert, während wir in unseren viel zu kleinen und viel zu teuren WG-Zimmern vor unseren Laptops versauerten. Das kann so nicht weitergehen! Wir mussten Semester für Semester für eine Verlängerung der Freiversuchsregelung kämpfen, auch, wenn es offensichtlich war, dass die Pandemie weiterhin Folgen für unser Studium hat. Wir müssen diese Situation, dieses ständige Vergessen-werden, in der vierten Welle dringend vermeiden. Dazu müssen wir uns trauen, laut zu sein, nervig zu sein – es ist wichtig, dass wir diesmal nicht vergessen werden, das verkraften wir nicht mehr!
Ich würde mich freuen, unsere gemeinsamen Anliegen im kommenden Jahr nach außen zu tragen!
Kämpferische Grüße
Emmi
- Alter:
- 20
keine Pronomen
Studium:
deutsch-französische Rechtswissenschaften (Universität zu Köln/Paris 1 - Panthéon Sorbonne)
Bisherige Stationen:
seit 2019: Mitglied bei campus:grün köln
2020 - 2021: Präsidium des Studierendenparlaments der Uni Köln
2020 - 2021: Schatzmeister*in im Bundesvorstand von Campusgrün